Hilfe, ich muss ins Krankenhaus!!!
Jeder von uns wird irgendwie, irgendwo, irgendwann einmal Patientin oder Patient sein.
- Wie bin ich darauf vorbereitet?
- Beschleicht mich ein mulmiges Gefühl?
- Wird bei der Operation alles gut gehen?
- Erhalte ich die medizinische Versorgung, die dem aktuellen Stand entspricht?
- Werde ich starke Schmerzen nach der Operation haben?
- Haben Pflegekräfte genügend Zeit für mich, mich zu umsorgen und auch zu betreuen, damit rechtzeitig erkannt wird, wenn es mir schlecht geht?
Diese und noch viele weitere Fragen wirst Du dir stellen, wenn dir der Hausarzt mitteilt, dass Du ins Krankenhaus gehen musst. Mittlerweile gibt es viele Bücher und Ratgeber, die das Krankenhaus und das Gesundheitssystem und damit auch alle Berufsgruppen, die in einem Krankenhaus arbeiten angreifen und katastrophale Zustände, Ärztepfusch, Hygienemängel und Pflegefehler anprangern.
Viele Film-Dokumentationen, wie der Krankenhausreport oder Undercover-Aktionen des Wallraff-Teams haben Missstände offenbart, oft auch effekthascherisch übertrieben.
Viele Bücher, wie das Ärztehasser-Buch wurden veröffentlicht, um Patienten zu informieren, zu sensibilisieren und wach zu rütteln – aber was hat sich in den letzten Jahren wirklich verändert?
Auch das Pflegethermometer des dip (Deutschen Instituts für Pflegeforschung in Köln), das jährlich fundiert die Situation in der Pflege darstellt, offenbarte schonungslos den Pflegepersonalmangel, die hohe Arbeitsbelastung in der Pflege und die dramatischen Folgen für uns als Patientin bzw. als Patient.
Folgende Zahlen müssten erschrecken:
140.000 Patienten in deutschen Krankenhäusern fangen sich Krankenhauskeime ein, die sich zu einer so genannten nosokomialen (im Krankenhaus erworben) Infektion entwickeln kann. Denn immer mehr Keime sind resistent, das bedeutet, dass viele Antibiotika nicht mehr wirken und zu Infektionen führen, die hochgradig gefährlich da nicht mehr behandelbar sind.
Alleine mehr als 50.000 Behandlungsfehler jährlich sprechen eine deutliche Sprache, die Überlastung des Personals, übermüdete Ärzte, gestresste Pflegekräfte und viele am Profit orientiere Kliniken werden angeprangert.
Aber ist das tatsächlich die Realität in Kliniken?
Lässt sich durch oben genannte Reportagen und Bücher tatsächlich etwas ändern?
Dieses Buch möchte den Spagat eingehen und ausgehend von der aktuellen Situation in den Kliniken Patienten und Angehörigen
- konkrete Hilfestellungen,
- Checklisten und
- Werkzeuge an die Hand geben.
Denn nicht nur Ärzte, Pflegekräfte, Klinikleiter, Politiker, etc. werden die Situation verändern können. Das gelingt nur, wenn alle gemeinsam, also auch Du als Patientin bzw. Patient Wege suchst, um nach der Einweisung in ein Krankenhaus auch möglichst wieder gesund bzw. in einem gesünderen Zustand als vor dem Aufenthalt das Krankenhaus verlassen zu können.
Du hast die Chance viele Möglichkeiten zu nutzen, damit Du erfährst, wie es richtig in Kliniken abläuft und frühzeitig erkennen kannst, wenn etwas schief läuft.
Denn es geht nicht darum, aufzuzeigen,
was Ärzte oder Pflegekräfte tun, was falsch läuft, sondern
was Du tun kannst, damit es für Dich richtig läuft.
Jeder von uns kennt Erlebnisse aus dem Krankenhaus. Mittlerweile gibt es auch viele Patienten, die ihre Erfahrungen während eines Krankenhausaufenthaltes im Internet preisgeben uns schonungslos offenbaren, welche dramatischen Situationen Du durchlebt hast. Dieses Patientenbuch möchte nicht in diese Richtung gehen.
Dieses Buch möchte in erster Hinsicht ein Patientenwegweiser, ein Patientenbegleiter sein und soll mit den zahlreichen Hintergrundinformationen und Tipps eine echte Hilfe für Dich darstellen, damit Du erfährst, wo Gefahren im Krankenhaus lauern, damit Du weißt, worauf es ankommt bzw. auf was Du achten musst. Dadurch bist Du zahlreichen Problemen und Gefahren während Deines Krankenhausaufenthaltes nicht hilflos ausgeliefert und kannst auch aktiv werden, bevor Komplikationen, wie Schmerzen, Infektionen, Ängste etc., unbeherrschbar werden.
Es geht nicht darum, wie im Ärztehasserbuch oder in anderen Publikationen, Ärzte, Pflegekräfte und andere Berufsgruppen pauschal zu diffamieren bzw. sie unter Generalverdacht zu stellen. Vielmehr geht es darum, dass alle, auch Patienten, sich ihrer Verantwortung bewusst sind und stellen können.
Denn nur wenn alle, also Patienten, Ärzte, Pflegekräfte und weitere Berufsgruppen im Gesundheitswesen ihrer Verantwortung bewusst sind und alle an einem Strang ziehen, kann die Krankenhausbehandlung erfolgreich ablaufen und Komplikationen verhindert werden.
Therapie und Pflege ist nur in echter Teamarbeit erfolgreich, in der Patienten eine entscheidende Rolle spielen. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot.
Die Ratgeberbücher AKTIV-Formel, KOMPASS-Strategie und www.klinikkompass.de soll dazu beitragen, dass das immer besser gelingt.