V – wie Vorbeugen
Hilfreich ist es, sich schon vor dem Krankenhausaufenthalt zu informieren und auf mögliche Gefahren vorzubereiten. Informationen können helfen, Maßnahmen damit Risiken, wie Blutungen, Infektionen und Stürze nicht auftreten.
Was können Patienten aktiv gegen Komplikationen im Krankenhaus tun?
Es gibt zahlreiche Infoblätter des Aktionsbündnisses Patientensicherheit zu folgenden Themen:
- Hygiene im Krankenhaus
- Vermeiden von Infektionen
- Vorbereitung auf eine Operation
- Medikamente korrekt einnehmen
- Vermeiden von Stürzen
Hygiene im Krankenhaus
Schützen Sie sich selbst und andere vor Ansteckung. Die erste und wichtigste Maßnahme ist die Händedesinfektion zum richtigen Zeitpunkt. Desinfizieren Sie sich stets die Hände mit den zur Verfügung gestellten Händedesinfektionsmitteln:
- Beim Betreten und Verlassen des Patientenzimmers.
- Nach der Benutzung der Toilette, Bettpfanne oder Urinflasche.
- Vor dem Essen, Trinken und der Einnahme von Medikamenten.
- Vor und nach Kontakt mit eigenen Wunden, Schleimhäuten oder venösen Zugängen.
- Nach Kontakt mit häufig berührten Oberflächen im Krankenhaus (z.B. Türklinken, Handläufe).
Händedesinfektionsmittelspender finden Sie in der Regel in der Nähe der Türen, an Waschbecken oder in der Nähe des Bettes. Wenn Sie husten oder niesen müssen, bedecken Sie Mund und Nase mit einem Taschentuch und entsorgen Sie das Taschentuch anschließend sofort. Danach sollten Sie ihre Hände waschen und/oder desinfizieren.
Zum pdf-Download BZH-Infoblatt: Helfen Sie Infektionen zu vermeiden
Viele Krankenhausinfektionen gehen von der körpereigenen Keimflora des Patienten aus. Jede Infektion wird ernstgenommen. Was positiv bewertet werden kann, dass die meisten der Krankenhausinfektionen mit Hygienemaßnahmen verhindern werden können.
Händedesinfektion Patienten © "Aktion Saubere Hände" - YouTube
Hilfreich ist daher immer das Händewaschen oder die Händedesinfektion, also das Einreiben der Hände mit Desinfektionsmittel für mindestens 30 Sekunden. Besonders wichtig ist dabei, dass die Daumen und Fingerkuppen mit desinfiziert
werden.
Weitere Infos finden Sie auf Aktionsbündnis Patientensicherheit: https://www.aps-ev.de/wp-content/uploads/2022/01/2022_APS-IPAV-Patienteninformation.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=R0Kyeigtz1w
Händedesinfektion Patienten © "Aktion Saubere Hände"
Händedesinfektion Patienten © "Aktion Saubere Hände" - YouTube
Infektionen bzw. Sepsis erkennen und vermeiden
Während der Behandlung im Krankenhaus kann es vorkommen, dass Patienten sich eine Infektion zuziehen. Dies kann durch einen Erreger sein, der durch einen invasiven Eingriff oder eine Therapie in den
Körper vor- oder eingedrungen ist, oder auch durch einen Erreger aus der Umgebung.
Wie kann man eine Sepsis (umgangssprachlich Blutvergiftung) erkennen?
Es gibt typische Warnhinweise, die auf eine Sepsis hindeuten können:
- Krankheitsgefühl
- Frieren oder Schwitzen verbunden mit Fieber, also Temperatur über 38,5 Grad
- schneller Puls (mehr als 100 pro Minute)
- schnelle Atmung
- Verwirrtheit/Desorientiertheit
Eine Sepsis ist ein Notfall! Was ist zu tun?
Hilfreich ist die interaktive Checkliste von SepsisScience, die noch weitere Punkte anzeigt, wie
+ Risikofaktoren, wie Alter oder Krankheiten
+ Verdachtszeichen, wie Schüttelfrost oder extreme Schmerzen
Das Ergebnis der Checkliste hilft bei der Entscheidung, ob man den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 oder sofort den Notarzt unter 112 anrufen muss. https://www.sepsis.science/checklist
Welches sind die häufigsten Krankenhausinfektionen?
APS e. V. (Aktionsbündnis Patientensicherheit: https://www.aps-ev.de/patienteninformation/
- Harnwegsinfektionen
- Wundinfektionen nach Operationen
- Atemwegsinfektionen (Lungenentzündung bzw. Pneumonien)
- Blutstrominfektionen (sogenannte Sepsis)
Zusätzlich bieten Informationen der Aktion Saubere Hände und das Info-Blatt des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene (BZH) in Freiburg zum Thema:
Infektionen vorbeugen - wertvolle konkrete Tipps.
Auszug aus dem
Infoblatt Infektionen vermeiden
So können Sie mithelfen das Risiko für eine Krankenhausinfektion zu
minimieren:
Bitte teilen Sie es Ihrem Arzt oder dem Pflegepersonal mit, wenn Sie in den letzten vierzehn Tagen
- Brechdurchfall,
- grippeähnliche Symptome,
- eine Erkrankung der Atemwege oder eine andere Infektionskrankheit hatten,
- oder mit Personen mit einer derartigen Erkrankung in engem Kontakt standen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch über chronische Infektionskrankheiten wie Hepatitis B oder C und HIV u.a., wenn Sie beruflichen Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen hatten oder Aufenthalte in infektionsgefährdenden Gebieten (bspw. Tropen) oder eine bekannte Besiedlung oder auch vorangegangene Infektion mit multiresistenten Erregern hatten.
Quellen und weiterführende Infos
[1] Aktion Saubere Hände: Informationen für Patienten und Angehörige: https://www.aktion-sauberehaende.de/patienten-und-angehoerige
[Stand: 07.02.2024]
[2] BZH: Deutsches Beratungszentrum für Hygiene Freiburg: Flyer Krankenhausinfektionen (bzh-freiburg.de) [Stand: 07.02.2024]
[3 Universitätsklinikum Greifswald: Sepsisdialog: Patienteninformationen zum Thema Sepsis "Sepsis erkennen" https://www.medizin.uni-greifswald.de/sepsis/de/patienten [Stand: 07.02.2024]
[4] BZgA: Sepsis ist ein Notfall:
htttps://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/krankheitsbilder/sepsis-ein-medizinischer-notfall/ [Stand: 27.05.2023]
[5] Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.: Patienteninformationen: https://www.aps-ev.de/patienteninformation [stand: 07.02.2024]
[6] Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.: Sicherer Krankenhausaufenthalt: https://www.aps-ev.de/wp-content/uploads/2016/09/APS_SICHER_IM_KRANKENHAUS_2016.pdf [Stand: 27.05.2024]
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