
S - wie Selbsthilfe
Denken Sie auch so: "Nur wer an Diabetes leidet oder einen Schlaganfall erlitten hat, kann mitreden, weiß, was es bedeutet und wie es sich anfühlt".
Deshalb kann Hilfe zur Selbsthilfe wirklich wertvoll, bereichernd und motivierend zugleich sein. Werden Sie nach einem Klinikaufenthalt von Menschen unterstützt, die Ihre Erfahrungen teilen, hilft es Ihnen in Ihrem weiteren Leben: So erhalten Sie Alltagstipps ( life hacks), Aufmunterung in Krisenzeiten und haben offene Ohren für ein Gespräch.
Wenn es um Selbsthilfe geht, können folgende Fragen auftauchen:
1. Wo gibt es für mich passende Selbsthilfegruppen?
2. Wie ist der Ablauf in einer Selbsthilfegruppe, wie oft trifft man sich?
3. Wie bekomme ich Hilfe und Unterstützung?
Herr Kupfer: "Diabetes ist kein Zuckerschlecken!"
Herr Kupfer ist 72 Jahre alt und leidet an Diabetes mellitus. Vor 4 Wochen hat ihm sein Hausarzt diese Hiobsbotschaft übermittelt. Glück hatte er, weil er nicht lange auf die Teilnahme an einer Diabetesschulung und der Blutzuckereinstellung im Krankenhaus warten musste.
Die Entlassung steht an, aber er hat große Schwierigkeiten, seinen Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und fühlt sich oft müde und abgeschlagen.
Sein Arzt hat ihm geraten, seine Ernährung umzustellen, regelmäßig Sport zu treiben und regelmäßig seine Blutzuckerwerte zu überprüfen.
Um seine gesundheitliche Situation und seine Lebensqualität zu verbessern und seinen Diabetes besser im Griff zu haben,
sollte Herr Kupfer folgende typische Maßnahmen ergreifen:
- Ernährungsumstellung: Es wird ihm angeraten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, um seinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Er sollte auf zuckerhaltige und kohlenhydratreiche Lebensmittel verzichten und stattdessen auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Eiweiß setzen.
- Regelmäßige Bewegung: Herr Kupfer hat erfahren, dass regelmäßig Sport treiben seinen Blutzuckerspiegel senkt und amit auch sein Gewicht. Geeignete Sportarten für Diabetiker sind zum Beispiel Walking, Schwimmen oder Radfahren.
- Blutzuckermessung: Herr Kupfer wurde angeleitet, regelmäßig seinen Blutzuckerspiegel überprüfen, um seine Diabetes-Therapie anzupassen und mögliche Komplikationen, wie Sehstörungen, Nierenschäden oder Wunden an den Füßen frühzeitig zu erkennen.
Aber bekanntermaßen ist es leichter gesagt, als getan, diese Liste an Maßnnahmen in die Tat umzusetzen. Deshalb ist der Austausch mit anderen Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, eine wertvolle Unterstützung. Für Herrn Kupfer könnten folgende Selbsthilfegruppen relevant sein:
- Eine Diabetiker-Selbsthilfegruppe bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Menschen mit Diabetes mellitus. Hier kann Herr Kupfer sich mit anderen Betroffenen austauschen und von deren Erfahrungen profitieren.
- Diabetes-Sportgruppen: In Diabetes-Sportgruppen können Menschen mit Diabetes gemeinsam Sport treiben und sich gegenseitig motivieren. Hier kann Herr Kupfer neue Sportarten ausprobieren und seine Fitness verbessern.
Infos und Tipps Bezug auf das Thema Selbsthilfe
Die Entlassung aus dem Krankenhaus markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständigen Genesung. Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, ist es entscheidend, gut informiert und vorbereitet zu sein. Selbsthilfe spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Nachfolgend finden Sie wichtige Informationen und hilfreiche Tipps:
- Selbsthilfegruppen und -organisationen: Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Patient*innen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und gegenseitige Unterstützung zu erfahren. Fragen Sie im Krankenhaus nach Empfehlungen für lokale oder online Selbsthilfegruppen. Nutzen Sie Netzwerke und Ressourcen von Selbsthilfeorganisationen, die spezifische Informationen und Unterstützung zu Ihrer Erkrankung anbieten.
- Psychosoziale Unterstützung: Nutzen Sie Angebote zur psychologischen Betreuung, um den Übergang vom Krankenhaus in den Alltag emotional zu bewältigen.
- Familien- und Freundesunterstützung: inden Sie Ihre Familie und Freund*innen in den Genesungsprozess ein. Eine starke soziale Unterstützung kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen.
Durch die aktive Teilnahme an Selbsthilfeinitiativen und die Nutzung verfügbarer Ressourcen und Unterstützungssysteme können Sie ihre Heilung selbstbestimmt und erfolgreich vorantreiben.
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